Die Soleleitung  

Eine unterirdisch verlegte Doppelleitung

Canalisations du saumoduc - musée du Sel, Salins-les-Bains

Im Salzmuseum von Salin-les-Bains ausgestellte Rohrleitungen

 

Die Soleleitung ist eine Doppelleitung. Zwei Reihen von Rohren verlaufen parallel nebeneinander, einen Meter voneinander entfernt. Die Wahl dieser Technik erlaubt es, Probleme zu beheben, die an den Leitungen auftreten können und sorgt für eine permanente Versorgung der Königlichen Saline. Wenn an einem Rohr ein Problem auftritt,  bleibt das andere funktionell und Wartungsarbeiten können durchgeführt werden.

Die Soleleitung ist unterirdisch verlegt, um sie vor mehreren Gefahren zu schützen. Aus technischer Sicht gilt es in erster Linie, sie vor Wetter und Frost zu schützen. Unter der Erde erhalten sich Rohre länger und die durchfließende Sole friert im Winter nicht ein. Aber das Eingraben ist auch ein Weg, um sie vor Schmuggel zu schützen. Die Leitungen im Freien zu verlegen, hätte sie den Schmugglern zu leicht zugänglich gemacht. Die einen Meter dicke Bodenschicht, die die Rohre abdeckt, reichte jedoch nicht aus, um ihre Absichten zu durchkreuzen. Durch wiederholtes Anbohren brachten sie die begehrte Sole immer wieder in ihren Besitz.

 

Die Rohre

Nach der Frage der Streckenführung stellt sich die Frage nach dem Baustoff für die Soleleitung. Zu dieser Zeit sind mehrere Materialien bereits bekannt und im Einsatz. Das geeignetste Material muss gewählt werden, das sowohl solide, beständig gegen Salz und kostengünstig ist. Blei ist zu teuer und ist nicht korrosionsbeständig bei Salz. Ton ist zu zerbrechlich. Die Wahl fällt somit auf Holz, haltbar genug und leicht verfügbar. Die verwendete Essenz ist Tanne, wegen ihres weichen Kernkolzes einfach auszuhöhlen und vor Ort in Fülle vorhanden. Die Stämme kommen direkt aus dem Wald von Joux, südöstlich von Salins-les-Bains.

Transport des sapins par attelage de boeufs

Auf Ochsenkarren transportiert, wurden sie dann zugeschnitten und mit Stangenbohrern ausgebohrt. Ihr spitz zulaufendes Endstück erlaubte es, sie zusammenzusetzen. Ein Reifen aus  Eisen, Armierungsring genannt, hielt die Verbindung zusammen und gewährleistete die Dichtheit des Ganzen. 15.000 Stämme oder „Deicheln“ wurden verwendet, um die Soleleitung zu realisieren und 135.000 Liter Salzwasser pro Tag zu transportieren.

Ein paar Jahre später werden die hölzernen Rohrleitungen wegen übermäßiger Soleverluste ausgetauscht. Undichtigkeiten an den Verbindungen, Risse, Splitterung des Holzes ... führen zu fast 30% Soleverlust zwischen Salins-les-Bains und Arc-et-Senans. Gusseiserne Rohre ersetzen die Holzrohre. Die Aufgabe ist gigantisch: 1782 begonnen, wird die Arbeit knapp 80 Jahre später fertiggestellt.

 

Sapin président de la forêt de la Joux

 

Einschub: Der Wald von Joux

Der Wald von Joux gilt als einer der schönsten Tannenwälder Frankreichs. Er ist berühmt für die Höhe und die Qualität seiner Bäume. Schon im siebzehnten Jahrhundert holte man hier die Stämme, aus denen Masten für die Marine gefertigt werden. 

Nach alter Tradition wird der majestätischste Baum zum Präsidenten gewählt. Seit 1897 haben vier Bäumen diesen Ehrentitel erhalten. Der aktuellen Baum-Präsident wurde 1964 gewählt: er ist älter als 200 Jahre und misst 45 Metern, bei einem Durchmesser von 1,20 Meter.